Wahlen

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Wahlen in Deutschland

Definition:

  • die Wahl ist für jeden gleich
  • Die Abgeordneten des deutschen Bundestages werden in
    • Allgemeiner (erst seit 1919, es bedeutet, alle Staatsbürger ab 18 Jahren dürfen Wählen [aktives Wahlrecht] oder gewählt werden [passives Wahlrecht])
    • Unmittelbarer (die Wähler wählen direkt eine Person (Erststimme) oder Bundeslandsliste (Zweitstimme)
    • Freier (auf den Wähler darf keinerlei Druck ausgeübt werden.)
    • Gleicher (jede Stimme zählt gleich viel)
    • Geheimer (das Wählervotum bleibt unentdeckbar (Wahlkabine und Wahlurne, Name nicht auf dem Wahlzettel) Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes (Grundgesetz Artikel 38).
  • Stirbt ein Direktvertreter, so muss die Wahl abgebrochen, und von neuem begonnen werden.


Bedeutung der Stimmen

  • Erststimme
    • Mit ihr wählt man direkt eine Person
    • Relative Mehrheitswahl
  • Zweitstimme
    • Die Zweitstimme bestimmt die Anzahl der Abgeordneten.
    • Reine Verhältniswahl


Errechnung der Abgeordneten

Errechnung der Abgeordneten.png



Vor dem Komma ist abzulesen, wie viel die Partei mindestens an Sitzen erhält. Hinter dem Komma werden die restlichen Sitze verteilt. Der mit dem größten Rest bekommt einer Sitz, dann der mit dem zweit größten Rest,... .

Um in den Bundestag zu kommen, muss eine Partei mindestens 5% der Zweitstimmen, oder 3 Wahlkreissieger bekommen.

Beeinflussung der Wähler durch die Sonntagsumfrage

  • Daeftismus-Effekt
    • Bei scheinbar klarem Wahlausgang gehen die Anhaenger des potentiellen Verlierers gar nicht erst waehlen, weil sie bereits aufgegeben haben.
  • Leihstimmen-Effekt
    • In Kenntnis der Umfragewerte stimmen taktische Waehler nicht fuer ihre Lieblingspartei, sondern hieven den potentiellen Koalitionspartner ueber die Fuenf-Prozent-Huerde
  • Fallbeil-Effekt
    • Ein Waehler votiert nur dann fuer seine Lieblingspartei, wenn sie den Prognosen zurfolge die Fuenf-Prozent-Huerde schafft.
  • Mobilisierungs-Effekt
    • Bei einem Kopf an Kopf Rennen fuehlen sich die Wahlberechtigten angespornt, weil jede einyelne Stimme entscheiden koennte.
  • Lethargie-Effekt
    • Bei scheinbar klarem Wahlausgang gehen die Anhaenger des potentiellen Siegers nicht zur Wahl, weil sie vom Sieg ihrer Partei ohnehin ueberzeugt sind.
  • Mitläufer-Effekt
    • Unentschlossene Waehler wollen auf der Siegerseite stehen und entscheiden sich fuer die in Umfragen fuehrende Partei.
  • Bequemlichkeits-Effekt
    • Scheint der Wahlausgang bereits festzustehen, bleiben Unentschlossene lieber zu Hause. Sie glauben, ihre Stimme habe ohnehin keinen Einfluss mehr.


In mehreren Laendern, etwa der Schweiz und Spanien, duerfen die Medien in der letzten Woche vor der Wahl keine Umfrageergebnisse mehr veroeffentlichen.

Wahlkreise in Deutschland

Es gibt in Deutschland 299 Wahlkreise.


Wahlumfrage

Fuer die Sonntagsfrage („Wen wuerden sie waehlen, wenn naechsten Sonntag Wahl waere“) suchen sich die Wahlforscher eine Stichprobe von mindestens 1000 Menschen, die sie dann befragen. Die so erhaltenen Grunddaten werden mit Erfahrungswerten aus frueheren Wahlen angereichert. Die verschiedenen Meinungsforschungsinstitute haben dabei jeweils ihre eigene Methoden, um moegliche Fehler auszugleichen. Trotzdem betraegt die statistische Fehlerquote mehrere Prozent.

Prognose

Prognosen beruhen auf der Befragung von Buergern, die gerade gewaehlt haben und von den Mitarbeitern der Institute gebeten werden, verdeckt noch einmal einen zweiten Stimmzettel auszufuellen. Die Ergebnisse dieser Stichproben mit rund 25.000 Befragten duerfen am Wahlabend kurz nach 18.00 Uhr veroeffentlicht werden.

Experten, wie der Statistikprofessor Walter Kraemer, vertreten die Meinung, dass sich mit statistischen Methoden ueberhaupt keine exakten Wahlprognosen erstellen lassen. Man muesse immer eine Abweichung von zwei Prozent nach oben und unten einkalkulieren. Wahlprognosen seien nur eine Momentaufnahme des aktuellen Meinungsklimas. Die Geschichte der Wahlforschung sei voll von Anekdoten ueber Meinungsumschwuenge ganz kurz vor der Wahl.

Vor dem Hintergrund der Streits, wie neutral die fuenf grossen Meinungsforschungsinstitute sind, kritisierte der Wuppertaler Statistikprofessor Fritz Ulmer die Wahlforschung als „Waehlertaeuschung in wissenschaftlicher Verpackung“

Hochrechnung

Auszaehlungsergebnisse aus einzelnen Wahlbezirken werden auf die gesamte Bundesrepublik hochgerechnet. Je mehr Bezirke, umso exakter die Vorhersage im Verlauf des Wahlabends.

Wahlanalyse

Nach Bekanntgabe des vorlaeufigen amtliche Endergebnisses durch den Bundeswahlleiter analysieren die Institute das Wahlverhalten, etwa Wanderungsbewegungen zwischen den Parteien.